Bericht von Mathias, Michael, Erwin 12.07.2019

Ironman Austria 2019

Mathias:

Mit perfekter Vorbereitung stand ich am Start meiner ersten Langdistanz.

Gemeinsam mit Michi, also er nahezu 3,8km hinter mir, war das Schwimmen sehr komott erledigt. Am Rad machte ich auf meine Altersklassengegner Zeit gut und konnte durch ständigem Informationsaustausch mit meinen Leuten (DANKE!) die Führung übernehmen und ausbauen.

Die letzte Stunde war ich schon ziemlich blau und beim Wechsel aufs Laufen, schien ein Marathon unvorstellbar.

Ab KM1 lief ich mit Krämpfen solide dahin und niemand konnte mich stoppen. Bei KM40 wusste ich, es war geschafft. "Des renn I ham", hab ich da zum Karli gesagt, der mich seit Jahresanfang perfekt gecoacht und vorbereitet hat.

Mein Debüt in 9:38:44h bedeutete den 91. Gesamtrang und den Sieg in meiner Altersklasse, was bedeutet, dass ich im Oktober nochmal einen Marathon laufen muss.. und zwar auf Hawaii.


Michael:

Meine erste Langdistanz ist geschafft... der Ironman Austria... in einer Zeit von 9:42:21 konnte ich den 24 Platz der Altersklasse und den 100 Gesamtplatz von 2746 Startern erreichen.

Die 3,8km Schwimmen ohne Neoprenanzug konnte ich in 1:04:57 abhaken,... die 180km lange Radstrecke ohne Komplikationen von Anfang bis Ende genießen und nach 5:04:57 beenden.
Da sich 2 Wochen vor dem Wettkampf eine Sehne im Sprunggelenk entzündet hatte und ich das Training daher etwas anpassen musste, war ich gespannt wie sich das auf den abschließenden Marathon auswirken wird. Es lief bis km 30 ganz gut... die letzten 12km wurden durch zumachende Oberschenkel jedoch zunehmend schmerzhaft. Nach 3:25:40 war ich im Ziel.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, habe aber auch das Gefühl, dass da noch einiges drin ist. Somit wird das für mich sicher nicht die letzte Langdistanz gewesen sein.


Erwin:

Kärnten 2019 – Mein erster Ironman
Halbwegs gut vorbereitet, jedoch mit dem nötigen Respekt kam ich nach Klagenfurt, um meinen ersten Ironman zu absolvieren. Wie gesagt, die Form stimmte einigermaßen, lediglich das Knie machte beim Laufen etwas Probleme, was, wie sich herausstellte, an diesem Wochenende jedoch nicht das größte Problem war.

Der Bewerbstag begann wie üblich für alle Athleten und Zuschauer sehr früh am Morgen. Noch kurz in die Wechselzone, letzte Vorbereitungen und ab gings zum Startareal im Wörthersee-Strandbad.
Der Schwimmstart mit dem neuen „Rolling-Start“ war perfekt organisiert und ich kam gleich nach den ersten Metern richtig ins Schwimmen. Das Schwimmen fühlte sich bis zum Schluss gut an, ein Blick auf die Uhr in der Wechselzone bestätigte mir: Passt schon.?Der Wechsel aufs Rad war kein Problem und ich dachte mir, „Jetzt nur nicht zu schnell wegfahren, das wird noch ein langer Tag“. Bei km 8 sah ich dann den ersten Radfahrer neben der Straße sitzen, dieser war offensichtlich gestürzt. Und ich dachte mir noch, „Du armes Schw..., so schnell kann’s vorbei sein!“. Schon bei km 12, bei der ersten Labstation sollte mich unverhofft das gleiche Schicksal ereilen. Ich bin leider etwas zu schnell in die Labstation eingefahren, hab die erste mir gereichte Banane nicht erwischt und wollte unbedingt die nächste Banane ergreifen. Ein kleiner unkontrollierter Bremser noch dazu, schon bin ich kopfüber vom Rad abgestiegen und leider auf der Schulter gelandet. Meine ersten Gedanken waren: „So, ist es jetzt vorbei?“. Sofort haben sich Helfer und Sanitäter um mich gekümmert. Nach ausführlichem Schulter- und Radcheck konnte ich die Fahrt fortsetzen. Dieses Dilemma hat mir natürlich etwas den Wind aus den Segeln genommen. Und ich habe mich während der Fahrt ständig gefragt, ob die Schmerzen erträglich bleiben und ob das Rad unsichtbare Schäden davongetragen hat. Mit etwas verhaltenem Tempo kämpfte ich mich bis zum Robertoberg durch. Bei der anschließenden Abfahrt spielte uns dann das Wetter einen fürchterlichen Streich. Sturm- und Windböen, waagrechter Regen und sintflutartige Sturzbäche erschwerten uns die Abfahrt. Ein Rennabbruch zu diesem Zeitpunkt wäre mir aufgrund der Umstände willkommen gewesen.?In der Wechselzone zum Laufen nahm ich mir genügend Zeit und machte mich auf anstrengende 42 km gefasst. Während der ersten Kilometer stand Karli am Streckenrand und ich teilte ihm kurz von meinem Sturz mit. So gut es ging kämpfte ich mich Kilometer für Kilometer durch, mit einmal mehr, einmal weniger Schmerzen in der Schulter. In Summe war es dann doch erträglich und ich kam nach 11:52:03 ins Ziel. Beim abschließenden Zieleinlauf bekam ich Gänsehaut durch das Anfeuern der Zuschauer, Familie und Freunde. Ein prächtiges Gefühl, so einen Bewerb geschafft zu haben und besonders die abschließenden Worte „Erwin, you are an Ironman!“ zu hören.
Der anschließende Check im Krankenhaus ergab Gott sei Dank „nur“ eine starke Prellung in der Schulter.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Trainingspartnern herzlich bedanken und im Besonderen natürlich bei Karli, der mir mit seinen Trainingsplänen eine große Hilfe war.

Lieber Karli, ich freue mich riesig, dich als Mentor und Freund zu haben.


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15.07.2019 - 08:00 Kommentar von Ina Reichelt


Gratulation nochmals an Mathias und alle Finisher! Ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht dass es für den Kopf nochmal sehr hilfreich sein kann die Platzierung zu erfahren - da kann man die letzten Reserven noch einmal ganz anders mobilisieren. Sehr cool gemacht - wir freuen uns sehr für dich dass es gleich bei der ersten Langdistanz hingehauen hat mit deinem großen Traum!

   


     
15.07.2019 - 16:58 Kommentar von Mathias Artmayr


Danke, Ina!

   


     
21.07.2019 - 20:16 Kommentar von Nadezda Polakova


Mathias, gratuliere! Das ist großartig! Kailua-Kona wartet schon auf dich :-)

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